In der Hundeerziehung ist die Kommunikation zwischen Menschen und Hunden von entscheidender Bedeutung. Eine effektive Möglichkeit, mit dem Hund zu kommunizieren und sein Verhalten zu kontrollieren, ist die Verwendung von Signalen. Vor allem, wenn er nicht aufmerksam ist und nicht auf die Körpersprache seines Menschen achtet.
Eines der wichtigsten Hörzeichen ist dabei das „STOPP“ oder „HALT“, auch Notsignal genannt. In diesem Bericht werde ich näher auf die Notwendigkeit und das Training bei Hunden eingehen und seine Bedeutung für die Erziehung und Sicherheit diskutieren.

Bedeutung:

Das HALT oder STOPP dient zur Kontrolle von gefährlichen oder unerwünschten Verhaltensweisen des Hundes. Wenn ein Hund zum Beispiel über eine Straße rennen will oder ein Fahrradfahrer angerast kommt, wird er mit diesem Signal gestoppt, um ihn vor einer potenziellen Gefahr zu schützen. Auch beim Überqueren von befahrenen Straßen ist es hilfreich.
Das Notsignal ermöglicht es dem Hundebesitzer, jederzeit die Kontrolle über das Verhalten seines Hundes zu haben, denn beim Ertönen des Signals „HALT“ oder „STOPP“ bricht der Hund (bei korrekter Ausführung) sofort seine Handlung ab, stoppt, setzt oder legt sich hin und wartet aufmerksam auf weitere Anweisungen.

Training

Um das Notsignal effektiv anwenden zu können, müssen einige wichtige Punkte beachtet werden:

  1. Das Signal muss immer in der gleichen Art und Weise, genau wie im Ernstfall gegeben werden. Gleiche Lautstärke, gleiche Stimmlage, gleiche Konsequenz. Stell dir vor, dein Hund läuft gerade auf eine Straße drauf zu. Diese Vorstellung kannst du auch für die Entscheidung über das Hörzeichen nutzen. Welches Wort fällt dir in dieser Situation als erstes ein, Stopp oder Halt? Es bringt nämlich nichts, wenn du in einer brenzlichen Situation erst überlegen musst, welches Hörzeichen du antrainiert hast.
  2. Nachdem das Notsignal gegeben wurde und der Hund sein Verhalten gestoppt hat, sollte er belohnt werden. Positive Verstärkung, wie Lob oder ein Leckerli, verstärkt das Verständnis des Hundes für das Signal und motiviert ihn, es auch zukünftig zu befolgen. Achte aber darauf, dass er sich auch nach der Belohnung noch in der korrekten Position befindet.
  3. Wenn dein Hund nach dem Ertönen des Hörzeichens nicht sofort stoppt und sitzt oder liegt bzw. wenn er bereits vor der Auflösung aufsteht, muss er korrigiert werden.

Vorgehensweise

Ruf deinen Hund zu dir und geh dabei rückwärts, so dass er auf dich zuläuft. Deine Hand (mit Leckerli) hältst du dabei in Schnauzenhöhe. Dein Hund sollte den Duft wahrgenommen haben. Nach ein paar Schritten rückwärts, sagst du „HALT oder STOPP“, bleibst stehen und schnellst deine Futterhand nach oben. Setzt sich dein Hund, hast du es richtig ausgeführt und dein Hund erhält das Leckerli. Stoppt er nicht, gehst du wieder rückwärts und versuchst es nach ein paar Schritten erneut. Sobald er sich hinsetzt, bekommt er das Leckerli. Für Fortgeschrittene kann das Notsignal während des Rückwärtsgehens gegeben werden (ohne selbst stehenzubleiben). Stoppt dein Hund nicht, gehst du ihm einen Schritt entgegen, so dass er ausgebremst wird und sich setzt.

Eine weitere Trainingsvariante ist das „Spiel/Stopp“. Dazu nimmst du ein Spielzeug und spielst mit deinem Hund in Bodennähe. Während des Spiels gibst du dein Notsignal, machst dich groß und schnellst deine Hand mit dem Spielzeug nach oben. Gleichzeitig streckst du die andere Hand mit gespreizten Fingern deinem Hund entgegen. Dein ganzer Körper ist angespannt. Sobald sich dein Hund setzt und ruhig wartet, löst du das Kommando auf und spielst weiter. Natürlich funktioniert diese Übung nur, wenn dein Hund das Spielzeug NICHT im Maul hat. Du musst also schneller sein.

Wenn die vorherige Übung gut funktioniert, kannst du es schwieriger gestalten und das Spielzeug wegwerfen, wenn dein Hund im „HALT/STOPP“ ist. Dein Hund sollte diesem Reiz widerstehen und ruhig sitzen bleiben bis du ihm ein Signal zum Holen gibst oder das Spielzeug selbst aufnimmst und ein Auflösungskommando gibst. Ablenkung kann auch durch Laufen, Hüpfen oder Klatschen erfolgen.

Beim Spazierengehen an der Leine kannst du das Notsignal ebenfalls sinnvoll trainieren. Der Hund ist unaufmerksam und läuft etwas vor. Während die Leine noch durchhängt, sagst du HALT oder STOPP (kurz und deutlich) und gibst gleichzeitig an der Leine einen kleinen Impuls nach oben, falls dein Hund nicht stoppt (nicht ziehen!). Dann stellst Du Dich schnell frontal vor ihn. Wenn er sich setzt, wiederholst du das Hörzeichen und gibst ihm ein Leckerli. Auch bei Leckerligabe wiederholst du das Signal und achtest darauf, dass er sitzen bleibt. Schaut er dich anschließend an, gibst du ein Auflösungskommando mit einer einladenden Handbewegung.

Lass Deinen Hund im BLEIB und entferne Dich ca. 30 Schritte. Dann drehst Du Dich zum Hund um, wartest ein paar Sekunden und rufst ihn. Auf halber Strecke gibst Du das „HALT“ Signal. Stoppt Dein Hund nicht sofort, gehst Du ihm entgegen und setzt das Kommando durch. Anschließend entfernst Du Dich wieder, sagst „HALT“ und gehst zum Belohnen wieder zu ihm.

Um zu testen, ob das Notsignal im Ernstfall funktioniert, wirfst du ein Spielzeug nach vorne und rufst HALT oder STOPP bevor dein Hund am Objekt ist. Hält er an und setzt sich, darf er das Kommando zum Holen erhalten. Funktioniert es nicht und dein Hund startet durch, musst du noch intensiver üben. Am besten täuschst du den Wurf nur an oder bittest einen Helfer, das Spielzeug zu bewachen. Damit dein Hund das Spielzeug nicht erhält, wenn er nicht stoppt.

Wichtig!

  1. Dein Hund darf bei HALT/STOPP nicht zu dir laufen, sondern muss an Ort und Stelle stoppen, sich setzen oder legen.
  2. Nachdem dein Hund sich vorbildlich gesetzt hat, geh an ihn vorbei und beobachte, dass er auch dabei noch sitzen oder liegen bleibt.
  3. Achte darauf, dass du das Notsignal immer mit einem Kommando nach Blickkontakt auflöst!!!
  4. Das Notsignal muss kurz und deutlich ausgesprochen werden, ohne den Hundenamen voranzustellen.

FAZIT

Ein gut trainiertes Notsignal erleichtert den Alltag, vor allem im Freilauf und schützt Hund und Mensch vor gefährlichen Situationen.

Es muss regelmäßig in verschiedenen Situationen trainiert werden, damit es in Fleisch und Blut übergeht.

Es lohnt sich!

Hattest du schon Situationen, in denen dir dieses Signal geholfen hat?

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